Über uns

Unser Interesse für die pädagogische Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen resultierte Anfang der 2000er Jahre aus der Erfahrung, dass wir in den Kinder- und Jugendlichenpsychotherapien mit dieser Gruppe immer wieder mit Grenzen unserer Arbeit konfrontiert worden sind, die außerhalb des therapeutischen Settings und Einflussbereiches lagen. Diese Grenzen beeinflussten auch die Entwicklungsmöglichkeiten und damit den Behandlungserfolg der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Diese Kinder und Jugendlichen lebten oftmals nicht mehr in ihren Herkunftsfamilien, sondern im Rahmen verschiedener Settings der stationären Jugendhilfe oder in Pflege- und Adoptivfamilien.

Aus der Perspektive der Psychotraumatologie hat uns als Kinder- und Jugendlichentherapeuten und Kinderärzte damals sowohl die Hilflosigkeit des Systems mit seinen unterschiedlichen „Sprachen“ getroffen, als auch die Bemühungen aller Beteiligten, durch Kontrolle und Regelungen Strukturen zu schaffen, die den Kindern und Jugendlichen eine Wiederaufnahme der unterbrochenen Entwicklung ermöglichen sollten. Traumakompensatorisches Verhalten, als unzureichender Selbstheilungsversuch der Betroffenen, wurde z.B. mittels sog. ‚Konsequenzen’ bestraft, wiederholte Gewalt und Ausrasten durch gegenseitiges Triggern wurde als solches nicht verstanden, führt zum Ausschluss der Kinder und Jugendlichen und Wechsel der Einrichtung.

Angeregt durch die Veröffentlichungen von Martin Kühn zur Traumapädagogik startete Anfang 2009 das erste Curriculum „Fachpädagoge für Psychotraumatologie“ als Pilotprojekt am SIS e.V. in Chemnitz. Seitdem haben zahlreiche Teilnehmer und Teilnehmerinnen in Köln (TTC, später ZTK) und Chemnitz (SIS e.V.) und in Winterthur in der Schweiz (SIPT) das Curriculum mit großem Erfolg durchlaufen.

Das erste Curriculum entstand aus der Zusammenarbeit von PD Rosmarie Barwinski, Dipl.-Med. Natascha Unfried und Dipl.-Psych. Monika Dreiner.

Unser Curriculum wird immer wieder aktualisiert und gemäß unseren Erfahrungen und den Rückmeldungen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen an neue Standards angepasst.

Unser Team